Mitspieler

Direktion

André Schreyer

 

Querflöte/Piccolo

Julia Weiss

Fabienne Metzger

Lea Binder

Klarinette

Céline Kaiser

Daniela Hertrich

Dominik Baltzer

Marcel Hein

Alt-Saxophon

Christa Bernasconi

Joëlle Aellig

 

Waldhorn

Matthias Bauer

Nicole Schneider

Trompete

Heidi Kurth

Rolf Kurth

Claudia Schweiger

Monika Zbinden

Philippe Zurbuchen

Euphonium

Reto Kummer

Tobias Meier

Martin Metzger

 

Posaune

Ivonne Eng-Wohlmacher

Marion Steiger

Roman Eng

Bass

Matthias Suter

Schlagzeug

Gabriel Hugenschmidt

Marco Zangger

Peter Zbinden

 

Geschichte

von Iris Reinhard-Vogt aus «Magden», Gemeinde Magden, 2004

144 Jahre Musikgesellschaft Magden

Im Jahre 1869 gründeten sieben Jünglinge die heutige Musikgesellschaft. Damals nannten sie sich allerdings vorerst Knabenmusik. Zur selben Zeit bestand noch eine alte Musikvereinigung mit erprobten und guten Bläsern. An eine Verschmelzung der beiden Korps war allerdings nicht zu denken. So hatte die neue Musikgesellschaft zunächst einen schweren Stand.

Zur Zeit der Gründung waren die Kassenverhältnisse nicht sehr rosig und wurden mit Wochenbeiträgen, Tanzmusikgeldern und den Einnahmen von übernommenen Holzhauer-Akkordarbeiten aufgebessert. Es war eine mühsame Zeit und die Initianten brauchten Mut und Ausdauer.

1873 wurde die alte Musikvereinigung aufgelöst, worauf einige gute Bläser dem neuen Verein beitraten. Im Jahre 1876 wurden mit dem Männerchor und dem Gemischten Chor zwei gemeinsame Konzerte aufgeführt, welche der Vereinskasse eine Einnahme von 18 Franken einbrachten. Von nun an herrschte reger Betrieb. Es wurden Ausmärsche unternommen, der Verein konzertierte an kirchlichen Feiertagen und musizierte an Schützenfesten und Chilbischiessen. Diese Tradition wurde bis in die späten 1960er-Jahre aufrechterhalten.

Zehn Jahre nach der Gründung zählte der Verein fünfzehn Mitglieder. Es wurden neue Statuen entworfen und ein Protokollbuch angelegt. 1883 vermerkte der damalige Chronist mit sichtlichem Stolz, dass das Musikkorps des Grenz-Bataillons 58 zur Hälfte aus Magdener Bläsern bestehe und deshalb die Sektion Magden an militärischen Inspektionen jedes Mal mit klingendem Spiel aufmarschieren könne.

Im Mai 1885 wurde in Magden der erste Musiktag durchgeführt mit acht teilnehmenden Vereinen und insgesamt 125 Musikern. Der Eintritt zum Festkonzert in der Kirche betrug 40 Rappen. Es resultierte in einem Reingewinn von Fr. 59.47.

Erste Fahne – Ehrenamtliche Dirigenten

Auf Initiative von Lehrer Zehnder beschlossen sechzig Töchter, für die Musik eine Vereinsfahne anzuschaffen. Wie sie dies taten, ist leider nicht überliefert. Mit einem Konzert des Musikkorps, das sich nun Harmonie-Musik Magden nannte, des Männerchors und des Gemischten Chors wurde im Mai 1886 die erste Fahnenweihe in schlichtem Rahmen gefeiert.

Bis zum Jahre 1922, als der als «X. Seffel» bekannte Marschmusik-Komponist Josef Enzler aus Rheinfelden die Direktion übernahm, waren die Dirigenten allesamt unbesoldet! So wurde beispielsweise im Jahre 1883 dem damaligen Direktor Eduard Stäubli für seine zehnjährige aufopfernde Stabführung ein Neujahrsgeschenk in Form einer Waldsäge im Wert von zehn Franken überreicht.

Ein Protokolleintrag von 1887 beweist, dass in der Magdener Harmonie nicht nur der Einsatz mit den Musikinstrumenten bestens funktionierte: Heute findet, wie alljährlich, ein Ausflug ins Feldschlösschen statt. Durch grobe und gemeine Äusserungen von Mitgliedern eines deutschen Zimmergesellenvereins der Magdener Musik gegenüber kommt es zu einer Schlägerei, bei der die Zimmerleute eine gehörige Tracht Prügel abbekommen und in die Flucht getrieben werden. Vom Publikum und der anwesenden Polizei werden wir unseres Verfahrens wegen sehr gelobt!

Die ersten fünfzig Jahre in der Geschichte der Harmonie-Musik Magden waren aber keinesfalls ein einziger Aufstieg zu lichten Höhen. So schreibt der Chronist 1894 zur Beteiligung am Internationalen Musikfest in Liestal: Schon vor der Hauptprobe wird uns gesagt, dass wir wegen zu hoher Einstimmung unserer Instrumente den Gesamtchor nicht mitspielen dürfen. Mit unserem Wettstück heimsen wir einen gewaltigen Applaus ein und verspüren dennoch einen gewissen Albdruck. Mit Spannung wird das Resultat des Kampfgerichtes erwartet – und siehe da: wir waren die Ersten von hinten. Und in einem Auszug aus dem Festbericht heisst es: Ein Werk gesammelter Klavierauszüge und gestohlener Kompositionen. Es riecht nach Süssholz und wir hoffen, keiner so miesen Komposition mehr begegnen zu müssen.

Das 50-Jahr-Jubiläum wurde wegen des Ersten Weltkrieges erst im Mai 1919 gefeiert, in bescheidenem Rahmen unter freiem Himmel auf dem Festplatz beim Gasthaus zur Blume, aber mit einem grossen Umzug durchs Dorf.

Aufgrund steigender Ausgaben bei fallenden Einnahmen entschied der Verein 1912 die Statuten zu ändern und künftig auch Passivmitglieder aufzunehmen.

Erste Uniform – Zweite Fahne

Nachdem die alte Fahne dem Verein 50 Jahre gedient hatte, wurde sie im Mai 1936 von einer neuen abgelöst. Unter Mitwirkung der Ortsvereine sowie der Stadtmusik Rheinfelden als Patensektion wurde die neue Fahne bei schönstem Wetter mit einem Festakt eingeweiht.

1955 wurden 27 neue Uniformen angeschafft, die von Schneidermeister Moosmann aus Wegenstetten angefertigt wurden. Die Gesamtkosten von 9211 Franken konnten weitgehend durch Spenden von Gönnern und der Dorfbevölkerung gedeckt werden.

1958 wurde das erste Talschaftstreffen der Musikgesellschaften Magden, Buus und Wintersingen durchgeführt. Daraus wurde eine Tradition, die auch heute noch Bestand hat.

Zur 100-Jahr-Feier im Jahre 1969 wurde eine Jubiläumsschrift verfasst und die Gemeinde unterstützte mit einem ausserordentlichen Beitrag die Versilberung der Instrumente.

Neue Instrumente – Zweite Uniform – Dritte Fahne

Im Juni 1972 wurde bei einem grossen «Wasserfest», bei dem Gummistiefel und Regenschirme das Festgelände dominierten, die zweite neue Uniform eingeweiht.

1979 wurde die dritte Vereinsfahne eingeweiht, verbunden mit einer Neuinstrumentalisierung. Der Festakt mit Gastvereinen aus der Nachbarschaft, der Musikgesellschaft Realp (Uri) und der Musikgesellschaft Richinen-Bellwald-Niederwald (Wallis) fand Ende August bei schönem Wetter statt.

Nachdem die alte bordeauxrote Uniform der Musikgesellschaft 22 Jahre gedient hatte, beschloss man, eine neue zeitgemässe Uniform anzuschaffen. Am Wochenende vom 24. bis 26. Juni 1994, anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Musikgesellschaft Magden und der gleichzeitig stattfindenden Schulhauseinweihung wurde am Sonntag nach grossem Umzug durch Magden die Uniformenweihe im Festzelt vorgenommen.

Im Laufe ihres über 130-jährigen Bestehens hat die Musikgesellschaft an zahlreichen kantonalen Musiktagen und eidgenössischen Musikfesten teilgenommen. Bei Gottesdiensten an hohen Fest- und Feiertagen sowie an den früheren Bannprozessionen leistete der Verein seinen Beitrag. Bei den Bundesfeiern am 1. August, bei Ehrungen sowie anderen feierlichen Anlässen erfreuten die Musikantinnen und Musikanten das Publikum. Noch heute wirkt der Verein am traditionellen Feldgottesdienst mit, im Turnus mit den anderen Musikvereinen.

Viel Freude bereitete der Verein zahlreichen Brautpaaren mit der musikalischen Umrahmung der zivilen und kirchlichen Trauung. Man stand auch nicht zurück, wenn es galt, einem lieben Kameraden oder betagten Mitmenschen mit einem Geburtstagsständchen aufzuwarten. Konzerte, oft verbunden mit Theateraufführungen, gehörten zum Jahresprogramm. Seit ihrer Gründung hat die einst als Knabenmusik aus der Taufe gehobene Gesellschaft stets versucht ihre Aufgabe als Bewahrerin der Volksmusik nach besten Kräften zu erfüllen und ein wichtiges Kulturgut hoch zu halten. 22 Präsidenten/Präsidentinnen und 16 Dirigenten/Dirigentinnen haben sich seit der Vereinsgründung dieser Aufgabe hingegeben. Für ihre besonderen Verdienste wurden Oskar Adler zum Ehrenpräsidenten und Rudolf Kaiser, als Komponist unter dem Pseudonym Resiak bekannt, zum Ehrendirigenten ernannt.

Während die Musikgesellschaft als kultureller Eckpfeiler des Dorfes während über 100 Jahren gedieh – die Mitgliederzahl stieg von 30 im Jahr 1957 auf 65 Ende der 1970er-Jahre – bekam sie, wie manch anderer Verein auch, in den vergangenen Jahren den gesellschaftlichen Wandel zu spüren. Die Bereitschaft, sich einem Verein zu verpflichten oder sich gar ehrenamtlich zu betätigen, nahm ab. Die Mitgliederzahl wurde rückläufig und vor einigen Jahren musste die Musikgesellschaft sogar um ihr Überleben kämpfen. Zum Glück steht sie heute mit 24 Mitgliedern auf mehr oder weniger gefestigten Beinen.